Infoecke - Wissenswertes aus der Zahnmedizin
Parodontitis und Ernährung
Wie die Ernährungsweise unsere Mundgesundheit beeinflusst.
„Du bist, was du isst“ - Sie haben bestimmt schon oft diesen Satz gehört! Oft müssen wir uns kritisch hinterfragen, ob das, was wir zu uns nehmen, immer das beste für uns ist. Und auch im Bereich Zahngesundheit spielt unsere Ernährung eine wichtige Rolle. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bestimmte Lebensmittel die Entstehung und den Verlauf von Parodontitis beeinflussen.
Was wirkt sich negativ auf unseren Zahnhalteapparat aus?
Generell kann man sagen, dass eine kalorienreiche Ernährung entzündungsfördernd ist. Insbesondere sind dabei Kohlenhydrate, gesättigte und trans-Fettsäuren sowie Cholesterin zu nennen. Forscher der Universität Freiburg haben in einer Studie herausgefunden, dass eine hochkalorische Ernährung signifikant mehr gingivale und parodontale Entzündungen mit sich bringt, als eine „antientzündliche“ Ernährungsweise (Gefahr vor Zahnverlust). Ist die Entzündungsreaktion einmal im Gange, werden durch Leukozyten vermehrt Sauerstoffradikale freigesetzt, die den parodontalen Knochenabbau beschleunigen.
Industriezucker (Saccharose) fördert zudem die Plaquebildung und somit das Gingivitis- und Parodontitis-Risiko.
Welche Lebensmittel haben einen positiven Einfluss?
Nahrung, die viel Omega-3-Fettsäuren (z.B. fetter Seefisch) und diverse Mikronährstoffe (wie Vitamin A-E; besonders hervorzuheben ist Vitamin C aus Grapefruits, Orangen, Erdbeeren, Kiwis) enthält, hat einen entzündungshemmenden Einfluss. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass Tee, Kaffee, Rotwein, Ingwer, Knoblauch, Curry und Koriander eine antimikrobielle Wirkung haben. Ebenfalls positiv wirken sich Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse, Gemüse aus. Auch die Einnahme von 300ml Salat-Smoothie für 14 Tage wirkt sich positiv auf die Verringerung der Parodontitis aus. Prinzipiell kann man festhalten, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Parodontitis-Risiko senkt.
Das sog. „Ölziehen“ kann unterstützend angewendet werden. Dabei nimmt der Patient morgens auf nüchternen Magen einen Esslöffel kaltgepresstes Sonnenblumenöl in den Mund. Das Öl wird so lange kraftvoll durch die Zähne gezogen, bis sich die gelbliche Farbe des Öls weißlich verändert hat. Dieser Vorgang dauert ca. 10-15 Minuten. Das Öl wird dann in ein Papiertuch gespuckt und mit dem Hausmüll entsorgt. Der Mund wird anschließend mit lauwarmem Wasser gespült. Das Ölziehen sollte über einen Zeitraum von 3-4 Wochen täglich durchgeführt werden.
Einen ausführlichen Einblick in die Thematik bietet der Artikel unter folgendem Link:
https://www.zm-online.de/archiv/2017/23/zahnmedizin/parodontitis-und-ernaehrung/seite/alle/